Früher Start der Weinlese 2024
Das Weinjahr 2024 steht unter besonderen Vorzeichen: Ein ungewöhnlich früher Beginn der Weinlese prägt dieses Jahr, was auf den außergewöhnlichen Witterungsverlauf zurückzuführen ist. Der Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes, Johannes Schmuckenschlager, erläuterte bei einem Pressegespräch in Wien die Hintergründe des besonders zeitigen Starts der Ernte. Durch den frühen Austrieb der Reben und die Hitzeperioden im Sommer hat die Lese bereits in allen Weinbaugebieten Österreichs begonnen.
Gründe für den frühen Erntestart
Der Winter 2024 brachte ausreichende Niederschläge, jedoch waren die Temperaturen für die Jahreszeit ungewöhnlich warm. Ein milder Frühling und frühsommerliche Temperaturen im April führten zu einem deutlich früheren Austrieb der Reben – ganze drei Wochen früher als gewöhnlich. Dieser frühe Austrieb birgt jedoch Risiken wie Spätfrostschäden, die in einigen Regionen auch auftraten. Besonders betroffen waren Teile der Thermenregion, des Kamptals und der Wachau.
Auf die frühe Rebblüte folgten Hitzeperioden im Juni und August, die das Wachstum der Trauben beschleunigten. Dank der ausreichenden Wasserversorgung im Frühjahr und den Hitzeperioden im Sommer konnten die Trauben rasch reifen. Dadurch begann die Ernte in vielen Regionen ungewöhnlich früh, insbesondere im Burgenland, wo die Hauptlese bereits seit letzter Woche läuft. In Niederösterreich, der Steiermark und Wien startet sie jetzt Anfang September.
Geringere Erntemenge erwartet
Schmuckenschlager erwartet eine geringere Erntemenge im Vergleich zum Vorjahr und dem Durchschnitt der letzten Jahre. Spätfrost und Verrieselung während der Blütezeit führten dazu, dass der Traubenansatz in vielen Weinbergen weniger ausgeprägt war. Auch die Hitze des Sommers reduzierte den Beerendurchmesser und damit die Mostausbeute. Mit rund 2,0 Millionen Hektolitern wird die Ernte 2024 etwa 15 % unter dem Vorjahr liegen. Trotz dieser Rückgänge ist jedoch keine Weinknappheit zu erwarten, da ausreichende Reserven vorhanden sind.
Hohe Qualität der Trauben
Trotz der geringeren Erntemenge zeigt sich Schmuckenschlager zufrieden mit der Qualität der Trauben. Besonders bei den Rotweinen wird ein herausragender Jahrgang erwartet. Die tiefdunklen, kleinbeerigen Trauben versprechen dichte und vollreife Rotweine mit intensiven Aromen. Winzerinnen und Winzer haben durch ihren Einsatz gesunde und reife Trauben geerntet, sodass ein harmonisches Zucker-Säure-Verhältnis erreicht wurde. Der Weinjahrgang 2024 könnte somit qualitativ besonders stark ausfallen.